Anita Hofmann: Ihre Geschichte "ELFI" ist sehr eindringlich und beruht auf wahren Begebenheiten. Können Sie uns mehr darüber erzählen, was diese Geschichte für Sie bedeutet?
Anita Lackenberger: "ELFI" ist wie alle meine Geschichten eine wahre Geschichte, die in ihrer Grausamkeit bis heute kaum verkraftbar ist. Es handelt sich um eine Arbeits- und Lebenswelt, die wir durch Globalisierung, scheinbaren Fortschritt und menschliche Abgründe gründlich ausgerottet haben.
Anita Hofmann: Sie sprechen von ELFI und SEPP als Überlebende. Welche Rolle spielen diese Figuren in Ihren Filmen?
Anita Lackenberger: Die ELFI und der SEPP sind damals schon Überlebende, aber solche wie sie gab es Mitte der 1970er Jahre öfter. In meinen Filmen werden sich Menschen in diesen Geschichten wiederfinden, weil sie eine Welt erschaffen, ein paar Generationen zurück, die es nicht mehr gibt, die jedoch in ihrer Realität bis heute präsent sind.
Anita Hofmann: Ihre Filme zeichnen sich durch eine besondere Ausstattung und die Wahl der Locations aus. Warum ist das für Sie so wichtig?
Anita Lackenberger: Die Ausstattung meiner Filme und die Wahl der Locations sind ein wesentlicher Grundpfeiler meiner Arbeit. Ich bevorzuge es, vorhandene Dinge und Plätze zu finden, anstatt alles künstlich zu erschaffen. Und ich schätze das Arbeiten im Ensemble. Viele meiner Schauspielerinnen und Schauspieler arbeiten in kleinen und großen Rollen mit mir. Einige von ihnen bekommen bei mir Chancen, die es im normalen Filmbetrieb, der nur allzu oft auf immer die gleichen Gesichter setzt, nicht gibt. Und ich arbeite oft und gerne mit Laien bei kleinen Rollen und mit Statistinnen und Statisten zusammen.
Anita Hofmann: Nennen Sie uns einige Schauspielerinnen und Schauspieler, die wir vielleicht aus Film und Fernsehen kennen?
Anita Lackenberger: Neben dem bekannten Tiroler Schauspieler Roland Silbernagel, der in der Hauptrolle den schüchternen Sepp verkörpert, brilliert die Newcomerin Sofia Falzberger als Elfi. In den weiteren Rollen sind noch einige Tiroler Stars, wie Kristina Sprenger, Gerti Drassl, Bernhard Wolf, Thomas Gassner, Markus Oberrauch, Johann Nikolussi, Ute Heidorn, Carmen Sanders-Gratl, Lisa Hörtnagl und Katharina Hauser zu sehen.
Anita Hofmann: Eine Besonderheit an dieser Filmproduktion ist auch das „Green Filming“ – was kann man sich unter diesem Begriff vorstellen?
Anita Lackenberger: Wir haben die Kriterien des „Green Filming“ erfolgreich umgesetzt. Das heißt, dass wir ein besonderes Augenmerk auf Bildung von Fahrgemeinschaften, Auswahl der Hotels, nachhaltige Produkte, im Cateringbereich bei Glasflaschen, der Müllvermeidung und mit vegetarischen Tagen gelegt haben.
„Elfi“ wurde gefördert vom Österreichisches Filminstitut, ÖFI+, ORF (Film/Fernseh-Abkommen) und der Cine Tirol.
Alle Termine und Vorführungen und natürlich viele Informationen rund um dieses große Filmprojekt findet man auf der Homepage www.elfi.produktionwest.com